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Negativzinsen – So schützt Du Dich davor.

Negativzinsen – So schützt du dich davor. Der Zins ist tot und kommt im aktuellen Geld-System nicht wieder, zumindest nicht nennenswert. Wer noch immer glaubt, irgendwo einen Zins zu bekommen, muss entweder enorme Risiken eingehen oder sucht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Schlimmer noch, die Welt hat sich gedreht und Banken verlangen mittlerweile Negativzinsen, sogenanntes „Verwahrentgelt“. Egal ob Sparkasse, Volksbank, Commerzbank oder Postbank, fast jede Bank hat sie mittlerweile eingeführt, für Neu- und Bestandskunden.

Name der BankNegativzinsFreibetragSonderregel für Bestandskunden
Sparkasse*bis zu -0,60 %bis zu 25.000 €Ja
Volksbank**zwischen -0,24 und -0,50 %bis zu 25.000 €Ja
Commerzbank-0,50 %50.000 €Ja
Postbank-0,50 %25.000 €Nein
Ing diba-0,50 %50.000 €Nein
Deutsche Bank-0,50 %50.000 €Nein
Comdirect-0,50 %50.000 €Ja
DKB-0,50 %25.000 €Ja
Sparda-Bank***-0,50 %bis zu 25.000 €Ja
* Negativzinsen und Freibetrag variieren je nach Sparkasse** Negativzinsen und Freibetrag variieren je nach Volksbank*** nicht alle Sparda-Banken erheben Negativzinsen (Augsburg, Baden-Württemberg, Hessen)

Wie wir in unserem letzten Blog erörterten, haben klassische Sparverträge wie Lebensversicherungen oder Bankprodukte schon längst eine negative Realverzinsung, denn die Inflation nagt auch hier unaufhörlich am Vermögen. Die Inflation sieht und hört man nicht, Negativzinsen aber schon – und das sogar schriftlich. Wir bringen Licht ins Dunkle, was du dagegen tun kannst. Viel Spaß dabei.

Das erwartet Dich

Warum gibt es eigentlich Negativzinsen?

Negativzinsen – So schützt du dich davor. Immer mehr Banken beginnen, sogenannte Verwahrentgelte, Straf- oder Negativzinsen zu erheben. Aktuell (Stand 07.2021) liegt dieser bei – 0,5%. Negativzinsen wurden schon bei vielen Instituten eingeführt, so auch bei Sparkassen, Volksbanken, Raiffeisenbanken, Postbank, Commerzbank und vielen weiteren. Bei einigen muss  heute schon ein Strafzins ab 25.000€ bezahlt werden. Diese Summe wird vermutlich im Laufe der nächsten Monate und Jahre sukzessive herabgesetzt werden.

Kunden der Sparkasse, Volksbank, Commerzbank & Co. bekommen also nicht einmal mehr einen kleinen Anteil an Zinsen auf ihr Erspartes auf Girokonten, Sparbüchern und Tagesgeldern ausgezahlt, sondern müssen sogar dafür zahlen, dass sie Gelder bei den Banken parken. Eine surreale Welt: Niemand würde für negatives Einkommen arbeiten. Beim Einkaufen lassen wir uns ja auch nicht die Rechnung an der Kasse bezahlen. Aber genau das passiert gerade mit unserem Geld auf den Konten.  

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Banken müssen bei der Zentralbank Reserven (Zentralbankgeld) hinterlegen. Die Zentralbank verlangt dafür aber einen negativen Zins von den Banken, die diese an die Kunden einfach weitergibt. Damit versucht die Europäische Zentralbank (EZB) zu verhindern, dass Banken zu viel Geld horten. Ziel dieser Politik ist es, die Kreditvergabe an uns Verbraucher durch die Banken zu erhöhen. Mit diesem Geld sollen wir dann den Konsum erhöhen zum Wohle der europäischen Konjunktur.

Die Negativzinsen erhöhen jedoch auch den Umsatz der Sparkasse, Volksbank, Deutsche Bank, Commerzbank & Co. auf Kosten der Kontoinhaber, wie eine Art private Geldsteuer.

Der Schritt der Zentralbank hat jedoch dazu geführt, dass die meisten Sparer mit Ausgabenkürzungen und Sparanstrengungen reagieren und nicht mehr so viel Geld ausgeben. Die Sparquote hat sich in der Pandemie-Zeit sogar fast verdoppelt, auf ca. 18% des Nettoeinkommens. Die Konsumenten versuchen, diesen Geldverlust durch erhöhte Sparsamkeit zu kompensieren. Hinzu kommt die Ungewissheit, ob der Arbeitsplatz tatsächlich sicher ist. 

Das Geld auf der Bank ist rein rechtlich nicht dein Eigentum 

Negativzinsen – So schützt du dich davor. Dabei wissen die meisten Sparer nicht, dass das eigene Geld bei Sparkassen, Volksbanken und großen Privatbanken nicht ihr eigenes ist – sie haben es der Bank lediglich verliehen. Die Bank verspricht den Kunden nur, das Geld jederzeit auszuzahlen. Auch der Einlagensicherungsfonds deutscher Banken ist eine Luftnummer.

Es heißt immer, 100.000€ pro Konto und Kunde seien geschützt. Bei genauerem Hinsehen sind in diesem Fonds lediglich 50 Milliarden € enthalten, die Kundengelder bei deutschen Banken hingegen, belaufen sich auf über 2.858 Milliarden €. Dass diese Rechnung nicht aufgehen kann, sollte jedem klar sein. Lediglich knapp 1% der Kundengelder sind im Extremfall also wirklich geschützt.

Wenn diese Blase einmal platzt, wird der Sparer laut Gesetz enteignet werden müssen. Dies ist bereits rechtlich seit Jahren alles gesetzlich verankert im Kreditinstitute-Reorganisationsgesetz (KrediReorgG) und im Sanierungs- und -Abwicklungsgesetz (SAG) von Instituten und Finanzgruppen.

Hinzu kommt die steigende Inflation 

Negativzinsen – So schützt du dich davor. Der Negativzins ist das eine. Zum Verlust hinzu kommt noch die Inflation. Man könnte auch Kaufkraftverlust oder Geldentwertung dazu sagen. Inflation bedeutet, man kann sich also jedes Jahr für den gleichen Betrag weniger kaufen als heute. Die Geldentwertung wirkt in die gleiche Richtung wie der Negativzins.

Durch die Aktivierung der Druckerpresse der Europäischen Zentralbank seit der Finanzkrise wollte diese über die Kreditvergabe den Konsum der Europäer anregen. Dies führte jedoch in erster Linie dazu, dass die Anleger mit Sicherheiten (Häuser, Wertpapierdepots) Kredite aufnahmen und damit Immobilien, Gold, Aktien oder Unternehmensbeteiligungen kauften und die Vermögenspreise erhöhten.

Das sind die sogenannten Erstempfänger des neuen Geldes. Erst nachdem diese bedient sind, gelangt ein kleiner Teil auch an die weniger Reichen, die dann schon zu erhöhten Preisen kaufen müssen. Man nennt dies auch Cantillon-Effekt (Benannt nach Richard Cantillon, einer der ersten Ökonomen, die den Gedanken eines Geldkreislaufs ausarbeiteten und dabei auf die Bedeutung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes stießen).

Viele Verbraucher merken das täglich, obwohl die offiziell ausgegebene Statistik nichts darüber aussagt, denn die offizielle Inflation dümpelt seit Jahren auf einem sehr niedrigen Niveau. Warum die offizielle Statistik über Inflation große Fehler beinhaltet, ist hier nachzulesen.

Die gefühlte Inflation ist also bedeutend höher als die offiziell angegebene – also mindestens 2% pro Jahr. Gepaart mit Negativzinsen erzeugt dies einen toxischen Vermögensvernichtungs-Cocktail.

Nehmen wir einmal an, die Inflation liegt bei mindestens 2% pro Jahr und der Negativzins bei -0,5% pro Jahr. Somit werden Sparer mit rasantem Tempo enteignet. Das Geld schmilzt also wie Eis in der Sonne. Die unten stehende Tabelle verdeutlicht diese Enteignung schon nach einem Jahr. Hier werden Inflationsraten von 2 bis 5% pro Jahr angenommen. Solche tatsächlichen Inflationsraten sind normal, laut Flossbach-von-Storch-Institut liegt sie aktuell bei rund 3,5% pro Jahr. 

Wert nach einem JahrNegativzins plus 2% InflationNegativzins plus 3% InflationNegativzins plus 4% InflationNegativzins plus 5% Inflation
Verlust bei 10.000€- 250€- 350€- 450€- 550€
Verlust bei 100.000€- 2.500€- 3.500€- 4.500€- 5.500€
Verlust bei 200.000€- 5.000€- 7.000€- 9.000€- 11.000€
Verlust bei 500.000€- 12.500€- 17.500€- 22.500€- 27.500€
Verlust bei 1 Mio.€- 25.000€- 35.000€- 45.000€- 55.000€

Hinzu kommt die hedonische Berechnungsmethode der Inflationsrate, bei der die Leistungs- und Qualitätsverbesserungen inflationsmindernd mit einberechnet werden und die eigentliche Produktverteuerung verschleiern. Ein Beispiel: Ein iPhone kostete im letzten Jahr z.B. 1.000€ und im Folgejahr 1.100€. Preiserhöhung 10%. Durch schnellere Prozessoren und 2 Kameras wird aber 8% Leistungs- und Qualitätsverbesserung mit einberechnet, sodass im Warenkorb nur eine 2%-ige Preiserhöhung einkalkuliert wird.

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Die Lösung gegen Negativzinsen ist denkbar einfach 

Negativzinsen – So schützt du dich davor. Die Lösung des Problems der Negativzinsen ist relativ einfach. Neben den 2-3 Netto-Monatseinkommen, die auf ein Tagesgeldkonto gehören, sollte der wesentliche Teil des Vermögens dort angelegt sein, wo es rechtlich geschützt ist, nämlich im Sondervermögen. Dort ist es vor der Insolvenz der Banken sicher. Der einfachste und leichteste Weg des Sondervermögens ist ein konservatives oder ausgewogenes Fonds- und ETF-Portfolio, selbstverständlich verwahrt über ein Depot-Konto.

Bei gut laufenden und professionell betreuten Portfolios sind die Schwankungen moderat, da sie laufend überwacht werden und extrem breit gestreut in viele Anlageklassen verteilt werden. Des Weiteren kann man sich hohe Gebühren sparen, wenn man den richtigen Anbieter wählt. Am Ende kommt es allerdings auf die Rendite nach Kosten an. Mit einer mittel- bis langfristigen Anlagedauer profitieren hochwertige Portfolios von der Inflation und entkommen dem Negativzins. Außerdem ist das Geld täglich verfügbar und innerhalb von 3 – 5 Bankarbeitstagen auf dem Girokonto.