Können Selbstständige gesetzliche Rente erhalten?
Das Wesentliche zusammengefasst
- Selbstständige können freiwillig in die gesetzlichen Rentenversicherung einzahlen
- innerhalb von 5 Jahren nach Beginn der Selbstständigkeit muss der Antrag gestellt werden
- es gibt auch Selbstständige, die in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssen
- eine freiwillige Einzahlung ist aber nicht zu empfehlen
Gesetzliche Rente für Selbstständige
Selbstständige können sich freiwillig versichern in der deutschen Rentenversicherung. Das nennt man Versicherungspflicht auf Antrag. Innerhalb von 5 Jahren nach Beginn der Selbstständigkeit muss der Antrag gestellt werden. 2019 beläuft sich der einheitliche Regelbeitrag monatlich etwa 580 € (alte Bundesländer) und 534 € (neue Bundesländer).
Möglich sind auch Beiträge zwischen 84 € und 1.246 € pro Monat. Man kann aber auch unregelmäßig bezahlen – es sind bis zu 12 Zahlungen im Jahr möglich. Als Existenzgründer kann man in den ersten drei Jahren den halben Regelbeitrag zahlen.
Die Zahlungen lassen sich jederzeit beenden oder unterbrechen. Bis zum 31. März des Folgejahres ist es möglich, Beiträge nachzuzahlen. Berechtigt sind alle, die mindestens 16 Jahre alt sind und in Deutschland leben. Außerdem dürfen sich alle deutschen Staatsangehörigen freiwillig versichern, die im Ausland leben. Wenn Sie Beiträge für mindestens 5 Jahre einzahlen, sichern Sie sich einen Anspruch auf Altersrente und Hinterbliebenenschutz.
Selbstständige, die sich per Gesetz pflichtversichern müssen
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freiberufliche Lehrer und Erzieher
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Ergotherapeuten, Podologen, Krankenpfleger oder Physiotherapeuten
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Hebammen
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Seelotsen, Küstenschiffer und Küstenfischer
- Künstler
- Publizisten
Handwerker sind auch pflichtversichert, sofern sie in die Handwerksrolle eingetragen und selbstständig sind. Die Versicherungspflicht gilt allerdings nur für 18 Jahre. Danach können sich Handwerker befreien lassen
Praxistipp für Selbstständige
Selbstständige können freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und die Rente daraus ist auch sicher. Nur was von der Auszahlung auch wirklich nach Inflation übrig bleibt, ist zu hinterfragen. Intelligenter ist es, die Vorsorge auf private Säulen zu stellen. Die kostengünstigste und vor allem einfachste Art ist der Weg zu einem Fonds- oder ETF-Depot. Durch monatliche Einzahlungen, werden Schwankungen am Kapitalmarkt gemindert. Das Vermögen in einem solchen Depot ist vor einer Banken- oder Versicherungspleite im Sondervermögen gesetzlich geschützt. Als Selbstständiger kann man hier ausrechnen, wie hoch der monatliche Beitrag sein muss, um im Alter gut über die Runden zu kommen.
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