Ist ein Fonds-Sparplan für Auszubildende sinnvoll?
Das Wesentliche zusammengefasst
- Ein Fonds-Sparplan ist die beste Wahl für Auszubildende
- Auch unter 18 kann man als Auszubildender in einen Fonds- und ETF-Sparplan investieren
- Als Sondervermögen ist eine Anlage in Fonds vor der Pleite einer Bank geschützt
- Das Sparplan-Konzept gleicht Schwankungen an der Börse aus
Ist ein Fonds-Sparplan für Auszubildende sinnvoll?
Als Auszubildender ist es unabdingbar, einen Fonds- und ETF-Sparplan zum Vermögensaufbau zu besitzen. Denn herkömmliche Geldanlagen, wie Bausparer oder Sparbücher, vernichten Erspartes mit der Zeit. Dies liegt unter anderem an den hohen Kosten dieser Produkte, aber auch an der Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank. Und dann kommt noch die Inflation dazu. Jeder weiß und fühlt es: Alles wird jedes Jahr teurer. Die Inflation beträgt im Schnitt 2 % und lässt Vermögen langsam aber sicher wegschmelzen – wie Eis im Sommer. Aktuell herrscht sogar eine noch höhere Teuerungsrate von über 4%.
Die Notwendigkeit, sicher und intelligent in rentable Produkte zu investieren, liegt also auf der Hand. Und es hilft auch nichts, das Thema aufzuschieben. Man sollte so früh wie möglich die Zügel seiner Finanz-Kutsche in die Hand nehmen. Daher bleibt Auszubildenden kaum etwas anderes übrig, als zu investieren – eine regelmäßige, monatliche Anlage in Investmentfonds und ETFs.
Was ist ein Fonds oder ETF?
Ist ein Fonds-Sparplan für Auszubildende sinnvoll? – Bei einem Investmentfonds investiert eine Gruppe von Anlegern Geld in einen gemeinsamen Topf. Das kann entweder einmalig oder monatlich ablaufen. Tatsächlich ist ein Fonds eine eigene Kapital-Anlage-Gesellschaft (KAG). Im Auftrag dieser Fondsgesellschaft wird das gebündelte Kapital von Fondsmanagern, im Auftrag der Anleger, investiert. Jeder Fondsmanager hat dabei eine eigene Anlagestrategie, die sich verschiedener Anlageklassen bedient.
Der klare Nutzen eines solchen Verbundes ist, dass man mehr Kapital zur Verfügung hat, was größere Investitionen erst ermöglicht. Der Gewinn dieser Investitionen wird unter den Anlegern entsprechend ihrer Anteile verteilt. Das bedeutet, dass alle Anleger eines Investmentfonds gleichgestellt sind. Jegliche Erträge eines Fonds können entweder dem Anleger ausgezahlt werden (ausschüttend) oder direkt wieder re-investiert werden (thesaurierend).
Um die Fondsmanager zu kontrollieren und unlautere Investitionsentscheidungen zu verhindern, werden diese Manager stets von der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) kontrolliert. Diese kontrolliert, ob sich an die Regeln des jeweiligen Fonds gehalten wird. Diese werden von den Fondsmanagern aufgestellt und im Verkaufsprospekts aufgeführt.
Ein ETF oder Exchange-Traded-Fund ist einem Investmentfonds sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass ein ETF nicht aktiv gemanagt ist. Beide Varianten sind in der Regel Sondervermögen. Das bedeutet, dass das Geld der Anleger auch bei der Pleite der Depotbank geschützt ist.
Wie funktioniert ein Fonds-Sparplan für Auszubildende?
Ist ein Fonds-Sparplan für Auszubildende sinnvoll? – Es kann fast jeder Investmentfonds oder ETF monatlich bespart werden. Meistens sogar schon ab 25 Euro pro Monat. Um in Wertpapiere zu investieren, braucht man immer eine Depotbank. Bei minderjährigen Auszubildenden muss man bedenken, dass die Depotbank zur Eröffnung des Depots eine Einzugsermächtigung der gesetzlichen Vertreter des jugendlichen Azubis benötigt, um regelmäßig die Beiträge einziehen zu dürfen. Neben einer Einzugsermächtigung, welche am einfachsten ist, wäre auch ein Dauerauftrag oder eine monatliche Überweisung an die Depotbank möglich.
Ist der Sparplan einmal begonnen, so kann man jederzeit Anpassungen vornehmen. Der monatliche Beitrag kann problemlos erhöht oder verringert werden. Zudem ist keine Mindestlaufzeit vorgeschrieben. Man kann seinen Fonds-Sparplan also einstellen, wann immer man will. Sollte dies der Fall sein, wird das angesparte Geld innerhalb von 3 Bankarbeitstagen auf die Referenz-Bankverbindung überwiesen.
Welche Laufzeit bei einem Fonds-Sparplan?
Ist ein Fonds-Sparplan für Auszubildende sinnvoll? – Wie bereits erwähnt, ist ein Fonds-Sparplan an keinerlei Laufzeit gebunden. Es ist einem also selbst überlassen, zu entscheiden, wie lange man in einen solchen Sparplan einzahlen möchte. Das Gleiche gilt dafür, wie lange man sein Vermögen in den gesparten Fonds liegen lassen möchte.
Es ist allerdings ganz klar zu empfehlen, so früh wie möglich zu beginnen, um solange wie möglich investiert zu sein. Denn zum einen werden Schwankungen, die kurzfristig vollkommen normal sind, langfristig ausgeglichen. Zum anderen entfaltet der Zinses-Zins-Effekt seine Wirkung – besonders auf lange Sicht.
Vermögenswirksame Leistungen und Fonds-Sparplan?
Bei vermögenswirksamen Leistungen(VL) legt der Arbeitgeber für seinen Angestellten Geld an. Auf diese maximal 40 Euro im Monat kommt bei bestimmten Einkommensgrenzen noch eine andere staatliche Subvention hinzu, nämlich die sogenannte Arbeitnehmer-Sparzulage. Theoretisch ist es freigestellt, worin man die VL anlegt. Die intelligenteste und sinnvollste Anlage ist jedoch in einen Fonds-Sparplan. Es ist dabei nur von Vorteil, dass Gelder aus der VL erst nach 7 Jahren entnommen werden dürfen, denn Investmentfonds und ETFs rentieren sich vor allem langfristig.
Fonds-Sparplan Rechner
Ist ein Fonds-Sparplan für Auszubildende sinnvoll? – Verwende einen smarten Fonds-Sparplan-Rechner, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche monatlichen Beiträge oder Einmalzahlungen zu welchem Vermögenswachstum führen.
Wie sicher ist ein Fonds-Sparplan für Auszubildende?
Ist ein Fonds-Sparplan für Auszubildende sinnvoll? – Der sogenannte Schnäppchen-Effekt macht die Anlage in einen Fonds-Sparplan langfristig zu einer der sichersten Geldanlagen, die es gibt. Im nachstehenden Video wird erklärt was der Schnäppchen-Effekt ist und wie er funktioniert.
Der erste Schritt zu einem Fonds-Sparplan für Auszubildende
Ist ein Fonds-Sparplan für Auszubildende sinnvoll? – Um einen Fonds-Sparplan für Auszubildende zu starten, braucht man in der Regel erst einmal ein Depot-Konto. Ein Depot für Auszubildende ist bei fast jeder Bank zu haben, mit unterschiedlichen Preisen und AGBs. Bei fairen und kostengünstigen Anbietern geht das sogar ohne Papier und kinderleicht.
Über das Depot-Konto wird dann der Fonds oder ETF ausgewählt, den man regelmäßig besparen will. Über das Depot-Konto kann der Investmentfonds dann über eine Börse oder direkt bei der Investmentgesellschaft gekauft werden. Für den Kunden ist es jedoch egal, wie und bei wem der Investmentfonds gekauft wird.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Auch wenn immer mehr Auszubildende mit dem Fonds-Sparen beginnen, gibt es immer noch sehr viele, die das wahre Potenzial von Fonds-Sparplänen nicht kennen. Dabei sind Investmentfonds nichts Neues und haben sich über Jahrzehnte hinweg bewährt. So ist zum Beispiel der älteste deutsche Investmentfonds schon über 70 Jahre alt. Auch, wenn der sogenannte AGI Fondak keine Rekorde brechen kann mit seinen Renditen, ist er dennoch stetig mit dem DAX gewachsen.
Mit einer Nettorendite von 10,3 % pro Jahr (Stand 2021) hätte eine einmalige Anlage von 1000 Euro im Startjahr des Fonds (1950) bis heute ein Vermögen von 1.054.050 Euro ergeben. An diesem Rechenbeispiel sieht man den Effekt des Zinseszinses, durch den ein Vermögen mit der Zeit exponentiell anwächst.
Fazit
Ist ein Fonds-Sparplan für Auszubildende sinnvoll? – Ein Fond-Sparplan ist also die beste Möglichkeit für Auszubildende, ihr Vermögensziel über lange Sicht zu erreichen. Dabei bieten Schnäppchen-Effekt und die robusten Fonds und ETFs ein Höchstmaß an Sicherheit. Gerade bei Anlagen über 5, 10 oder mehr Jahre hinweg, kommt der Zinses-Zins zur Geltung. Durch diesen kann man sein Vermögen über Jahrzehnte hinweg vervielfachen.
Nicht nur Azubis über 18 können in einen Fonds-Sparplan investieren. Auch Minderjährige haben die Möglichkeit, mit Erlaubnis ihrer gesetzlichen Vertreter ein Depot zu eröffnen und Fonds zu besparen. Mit einem intelligenten Rechner kann man sich schon vorab ein Bild von den möglichen Gewinnen machen. Die Praxis beweist, dass durchschnittliche Renditen von 5-7 % über Jahrzehnte hinweg absolute Normalität sind.