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Kritik an nachhaltigen Fonds

Das Wesentliche zusammengefasst

Kritik an nachhaltigen Fonds

Was bedeutet ESG bei Fonds und ETFs? Immer mehr Menschen sind bereit, ihr Geld nachhaltig anzulegen. Wie kann man sicher sein, dass die eigene Geldanlage zu sauberen Meeren oder weniger Waffen beiträgt?

Es ist gesetzlich nicht eindeutig geregelt, was der Begriff Nachhaltigkeit bei Investmentfonds und ETFs vorschreibt, beinhalten muss beziehungsweise nicht beinhalten darf. Es gibt auch unterschiedliche Sichtweiten von Nachhaltigkeit, wie z.B. Öko-Fonds, die sich hauptsächlich mit Produkten der erneuerbaren Energien befassen und umweltfreundlich und sozial sind.

Es sollte jedoch genau hinterfragt werden, ob die anbietenden Unternehmen – wenn vielleicht auch nur zu ganz geringem Anteil – an Kinderarbeit, Atomkraft oder anderen geächteten Waffen beteiligt sind. So ist zum Beispiel die Aktie des deutschen Energieversorgers RWE in vielen nachhaltigen Wertpapieren enthalten, da der Konzern viele Windrädern betreibt. Aber gleichzeitig ist er immer noch einer der größten weltweiten Hersteller von Strom aus Braunkohle.

Auch die Firma Wirecard war früher ein Liebling nachhaltiger Investmentfonds und ETFs, obwohl die schlechte Unternehmensführung des mittlerweile insolventen Skandalunternehmens spätestens ein Knock-Out Kriterium hätte sein müssen.

Auf jeden Fall sollte bei jedem Fonds, der sich in die Kategorie „Nachhaltig“ eingliedert, kritisch hinterfragt werden, ob er im Rahmen seiner Zusammenstellung auch meinen persönlichen Vorstellungen von Nachhaltigkeit entspricht.

Wenn man auf Nummer sicher gehen will, ist ein Portfolio aus verschiedenen nachhaltigen gemanagten Investmentfonds und ETFs an der richtigen Adresse. Die einzelnen Investmenthäuser haben eigene Auswahlkriterien und Filter um nicht in fragwürdige Aktien und Anleihen investieren zu müssen.

Nachhaltigkeit in Investmentfonds und ETFs ist nicht allein eine Geldanlage für die Zukunft, sondern eine Geldanlage, die zu meinen Vorstellungen von der Zukunft passen muss. Doch auf lange Sicht gesehen, wird sich eine nachhaltige Geldanlage in hervorragenden Investmentfonds und guten ETFs hoher Qualität, die in solide Unternehmen investieren, für alle Seiten auszahlen.

Was bedeutet ESG?

Was bedeutet ESG bei Fonds und ETFs? Es gibt unterschiedliche Sichtweisen auf den Begriff Nachhaltigkeit. Um entsprechende Vergleiche anstellen zu können, wurden für Research Agenturen und Investoren so genannte ESG-Kriterien definiert. Die Idee: Das Geld soll nicht irgendeiner Firma oder Fonds zugute kommen, es soll sich an Firmen oder Fonds mit guten, grünen oder ethischen Standards beteiligen. Die Definition von ESG ist folgende:

E = Environment – Umwelt

S = Social – soziale und gesellschaftliche Orientierung des Unternehmens

G = Government – Ausschluss von Fonds, die Menschenrechte und Ethik negativ beeinflussen

Diese Kriterien sind zwar hilfreich, können aber die persönliche Recherche nicht ersetzen. Denn der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird von jedem anders definiert. Diese vorgegebenen ESG-Kriterien können oder müssen nicht mit den eigenen, selbst definierten Werten übereinstimmen. Es ist also unbedingt erforderlich, sich vor einer Investition über Unternehmen in einem nachhaltigen Fonds  zu informieren, bei dem man sein Geld anlegt.

Das nachhaltige Investieren ist jedoch nicht neu. Um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, investieren aktive Fondsmanager nach sogenannten Ausschlusskriterien. Danach schließen die Geldverwalter gewisse Unternehmen von Vornherein aus, die bestimmten, eigens definierten ethischen und ökologischen Standards nicht genügen. Dazu zählen unter anderem Atomindustrie, Tabak, Waffen und Pornographie.