Was ist der beste Fonds-Sparplan für Kinder?
Das Wesentliche zusammengefasst
- ein Fonds- und ETF-Sparplan ist das beste, was man für Kinder tun kann
- es gibt nicht DEN besten Fonds oder ETF für Kinder – die Mischung macht’s
- nach Volljährigkeit kann der Fonds-Sparplan vom Kind übernommen werden
- ein Fonds oder ETF ist Sondervermögen und somit vor Bankenpleiten geschützt
- mit einem Sparplan kann man Schwankungen an der Börse reduzieren
Einen Fonds oder ETF kann man mit einer Einmalanlage, also einmaliges Investieren, oder vierteljährlich oder monatlich besparen. Regelmäßige, sich wiederholende Raten in einen Fonds oder ETF werden auch als Fonds- oder ETF-Sparplan bezeichnet.
Was ist ein Fonds oder ETF?
Eine Gruppe von Anlegern, zusammen mit großen Investoren, wie beispielsweise Versicherungen oder Pensionskassen, investiert entweder monatlich oder einmalig Geld in einen gemeinsamen Topf: den Investmentfonds. Der Fonds ist eine eigenständige Kapital-Anlage-Gesellschaft, auch KAG genannt. Die Fondsgesellschaft beauftragt einen Fondsmanager, dieses Geld sicher und rentabel zu verwalten. Seine Aufgabe ist es, das Geld geschickt zu investieren. Hierzu hat er meist ein Team, das ihn bei der Recherche nach guten Anlagen unterstützt. Es gibt diverse Anlageklassen, in die er investieren kann. In welche er investieren darf, hängt vom Fondstyp und der Anlagestrategie ab.
Durch die Gemeinschaft der Fondsinvestoren steht mehr Kapital zur Verfügung. Damit können größere oder andere Investitionen getätigt werden, die in Summe für die Anleger günstiger zu haben sind. Die Gewinne aus diesen Investitionen werden fair geteilt: Jeder bekommt das Gleiche im Verhältnis zu seiner Einlage. Somit ist der Kleinanleger gleichgestellt mit den großen Geldgebern.
Jeder offene Investmentfonds wird europaweit von den Aufsichtsbehörden geprüft. Fondsmanager setzen sich selbst klare Spielregeln für jeden Fonds. Diese können zum Beispiel sein, maximal 20% Aktienquote im Fonds zu haben oder ein Mindestmaß an Tagesgeld-Reserven zu halten. Diese Regeln sind im Verkaufsprospekt aufgeführt und werden rigoros durch die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) kontrolliert.
Die Erträge von Investmentfonds können entweder dem Anleger auf das Konto überwiesen werden (ausschüttend) oder die Erträge können für den Anleger wieder in den Fonds investiert werden (thesaurierend).
Sehr ähnlich verhält es sich mit einem ETF (engl..: Exchange-Traded-Fund). Mehr zum Thema ETFs hier.
Fonds und ETF sind in der Regel Sondervermögen. Das bedeutet: Geht die Depot-Bank, bei der die Fonds und ETFs eingelagert werden müssen, pleite, ist das Geld des Anlegers trotzdem geschützt.
Wie funktioniert ein Fonds-Sparplan für Kinder?
Fast jeder offene Investmentfonds oder ETF kann monatlich bespart werden. In den meisten Fällen geht das schon ab 25€ im Monat. Die Depot-Bank, bei der der Fonds eingelagert werden muss, erhält von den gesetzlichen Vertretern des Kindes eine Einzugsermächtigung (entweder vom Konto des Kindes oder vom Konto der Eltern), um das Geld auch monatlich einziehen zu dürfen. Es ist auch eine monatliche Überweisung vom Bankkonto oder ein Dauerauftrag an die Depot-Bank möglich, einfacher jedoch ist die Einzugsermächtigung.
Für die monatliche Summe des Sparplans (ab 25€) werden dann Anteile an dem bestimmten Fonds oder ETF automatisch jeden Monat gekauft. Es ist ratsam, das Geld für den Sparplan zu Beginn eines Monats einziehen zu lassen.
Hier gehts zum Depot für KinderDer monatliche Betrag des Sparplans kann jederzeit erhöht, reduziert oder komplett eingestellt werden. Auch das angesparte Geld im Fonds oder ETF kann jederzeit innerhalb von 3 Bankarbeitstagen wieder zurück auf die hinterlegte Referenz-Bankverbindung überwiesen werden. Es handelt sich also um eine sehr flexible und angenehme Art des Sparens für Kinder. Einmalige Beträge, beispielsweise Geldgeschenke zum Geburtstag des Kindes oder Weihnachten können auch einmalig in das Fonds-Depot eingezahlt werden.
Wie lange muss ein Fonds-Sparplan für Kinder laufen?
Ein Fonds-Sparplan für Kinder ist an keinerlei Laufzeit gebunden, das heißt, der Sparplan kann jederzeit von den Erziehungsberechtigten gekündigt werden, und das Geld wird dann nicht mehr eingezogen. Ein Sparplan für Kinder kann aber auch jederzeit erhöht werden.
Ein Investmentfonds oder ETF sollte aber immer langfristig bespart werden, also mindestens 3 besser 5 Jahre und länger. Diese Anlagedauer ist besonders bei Kindern gegeben. Grundsätzlich kann man aber sagen: Je mehr Zeit das Kind Zeit hat für einen Sparplan, desto besser. Im optimalsten Fall sollten die Kinder das Fonds- und ETF-Depot ihr ganzes Leben lang besitzen. Die Sparzeit sollte also bis zum Rentenalter gehen. Im Rentenalter kann dann Geld aus dem Fonds-Depot entnommen werden. Hier kann man ausrechnen, wie viel Geld man sich aus einem Depot entnehmen kann.
Ab wann macht ein Fonds-Sparplan für Kinder Sinn?
Je länger ein Fonds- und ETF-Sparplan bespart wird, desto besser. Denn über lange Laufzeiten kommt der Zinses-Zins-Effekt voll zur Geltung. Man bekommt auf Zinsen also wieder Zinsen. Dies ist besonders bei Kindern der Fall. Grundsätzlich kann man sagen: Je mehr Zeit das Kind hat, desto geringer kann die monatliche Summe sein, um ein Vermögen anzusparen.
10 Jahre | 20 Jahre | 30 Jahre | 40 Jahre | |
---|---|---|---|---|
Einzahlung | 12.000€ | 24.000€ | 36.000€ | 48.000€ |
Zinses-Zins | 4.331€ | 25.577€ | 61.953€ | 143.750€ |
Gesamtergebnis | 16.331€ | 45.577€ | 97.953€ | 191.750€ |
Renditen von 6% pro Jahr sind historisch vollkommene Normalität. Voraussetzung dafür ist eine lange Anlagedauer von mindestens 5, besser 10 Jahre und länger.
Hier kann man errechnen, was aus unterschiedlichen, monatlichen Sparraten wird.
Was passiert mit dem Fonds-Sparplan für Kinder nach dem 18. Lebensjahr?
Bis zum 18. Lebensjahr des Kindes sind die Erziehungsberechtigten gesetzliche Vertreter des Fonds-Depots mit Sparplan.
Nach Erlangung der Volljährigkeit erhalten die Kinder Post von der Depot-Bank, um die Identität der jungen Erwachsenen festzustellen. Danach sind sie Inhaber des Fonds-Depots und können den Sparplan weiterführen – entweder mit den gleichen oder anderen monatlichen Summen.
Hier gehts zum Depot für KinderDie Praxis aber beweist oftmals, dass die Volljährigen das Geld aus dem Vertrag entnehmen und sich davon zum Beispiel ein Auto oder Ähnliches kaufen. In vielen Fällen erwirken daher die Erziehungsberechtigten vor dem 18. Lebensjahr eine notarielle Verfügung über den Vertrag, dass das Kind nicht vor beispielsweise dem 40. Lebensjahr an das Geld herankommt, um den Zinses-Zins-Effekt nicht zu unterbrechen. Eine Alternative wäre, zwei Depots zu eröffnen. Eines für den Konsum zum 18. Lebensjahr und ein zweites Depot für die Rente.
Fonds-Sparplan-Rechner
Mit einem Fonds-Sparplan-Rechner kannst du errechnen, wie viel aus deinem Geld wird, wenn du es intelligent einmalig und/oder monatlich investierst.
Wie sicher ist ein Fonds-Sparplan für Kinder?
Ein Fonds-oder ETF-Sparplan für Kinder ist genauso sicher wie ein Fonds oder ETF. Hier geht es zur Sicherheit von Fonds und ETFs.
Was passiert, wenn die Börse nach unten geht?
Durch einen monatlichen Fonds-Sparplan für Kinder kann man Rückgänge an den Börsen und somit auch einem Verlust im Fonds oder ETF entgegenwirken. Dies wird auch als Schnäppchen-Effekt (engl..: Cost-Average-Effect) bezeichnet.
Der Schnäppchen-Effekt hat in der Vergangenheit ausnahmslos funktioniert. Voraussetzung dafür ist, dass man den Sparplan für die Kinder auch wirklich durchzieht und nicht stoppt. Unter Schwankungen gehen die Börsen langfristig immer nach oben. Dies ist seit 150 Jahren so und wird in Zukunft auch so sein.
Welcher Fonds ist der beste für einen Fonds-Sparplan für Kinder?
Nun stellt sich die Frage, welchen Fonds man für Kinder besparen sollte. In Deutschland gibt es über 14.000 verschiedene Investmentfonds, die zum Vertrieb zugelassen sind. Und nur einige wenige davon sind wirklich gut, bezogen auf die Schwankung und den Ertrag. Auch hat sich herausgestellt, dass sich die Qualitäten von Investmentfonds ändern können, zum Nachteil der kleinen Anleger. Viele Investmentfonds, die anfangs sehr gute Erträge lieferten, haben ihre frühere Leuchtkraft verloren und sind deren Gebühren in keinem Fall mehr wert. Mehr zu diesem Thema hier.
Die Qualität von Fonds kann sich also ändern, aber auch die Anforderungen der Anleger. Bei einem Kleinkind bestehen andere Anforderungen an eine Geldanlage als für ein Ehepaar im Rentenalter.
Es gibt also nicht DEN richtigen Investmentfonds. Besser ist es, das Geld nicht in einen einzigen Investmentfonds zu investieren, sondern in eine breitgestreute Mischung (auch Portfolio genannt), bestehend aus verschiedenen Investmentfonds und ETFs. In solch einem Portfolio können schlechte Fonds oder ETFs durch bessere ersetzt werden. Wenn sich die Anforderungen des Anlegers ändern, kann dies ebenfalls in der Portfoliostruktur schnell vollzogen werden. Bei günstigen und fairen Anbietern ist so etwas zu sehr geringen Kosten möglich.
Hier gehts zum Depot für KinderKosten eines Fonds-Sparplans für Kinder?
Investmentfonds kosten Geld. Bei einem Fonds-Sparplan für Kinder werden in der Regel monatliche Abschlussgebühren fällig. Im Fachjargon heißen diese Abschlussgebühren auch Ausgabeaufschlag oder Agio bezeichnet. Diese liegen bei bis zu 6% des Anlagebetrages. Das heißt, wenn Kinder einen Fonds-Sparplan über 100€ im Monat haben, werden automatisch jeden Monat 6€ Ausgabeaufschlag fällig. Es landen also nicht 100€ im Fonds des Kindes, sondern nur 94€. Auf den ersten Blick ist das nicht viel, aber bei langen Laufzeiten sammeln sich hier sehr hohe Kosten an, die im Fonds-Depot des Kindes am Ende fehlen. Mehr zum Thema Gebühren von Investmentfonds hier.
Faire Anbieter verzichten auf Abschlussgebühren/Ausgabeaufschläge und verdienen nur gutes Geld, sobald das Fonds-Depot auch wirklich gut läuft und gute Erträge für die Kinder erwirtschaftet. Es landen also nicht 94€ im Fonds-Sparplan der Kinder, sondern auch wirklich 100€.
Hier gehts zum Depot für KinderEin ETF hat in der Regel keine Abschlussgebühren und ist somit eine gute und kostengünstige Alternative für Kinder. Auch hier landen also nicht nur 94€ im Fonds, sondern die vollen 100€ abzüglich börsenabhängiger Gebühren. Mehr zum Thema ETFs hier.
Die intelligenteste Alternative ist jedoch, eine Mischung aus den besten Fonds und ETFs zu besparen. Hier hat man das beste aus gemanagten Investmentfonds und guten, passiven ETFs. Bei fairen und transparenten Anbietern im Internet ist das auch ohne Abschlussgebühren möglich.
Der erste Schritt zu einem Fonds-Sparplan für Kinder
Um einen Fonds-Sparplan für Kinder zu starten, braucht man in der Regel erst einmal ein Depot-Konto. Ein Depot für Kinder ist bei fast jeder Bank zu haben mit unterschiedlichen Preisen und AGBs. Bei fairen und kostengünstigen Anbietern geht das sogar ohne Papier und kinderleicht. Über das Depot-Konto wird dann der Fonds oder ETF ausgewählt, den man für die Kinder regelmäßig besparen will. Über das Depot-Konto kann der Investmentfonds dann über eine Börse oder direkt bei der Investmentgesellschaft gekauft werden. Für den Kunden ist es jedoch egal, wie und bei wem der Investmentfonds gekauft wird.
Welche Unterlagen sind für einen Fonds-Sparplan für Kinder nötig?
Folgende Unterlagen werden für eine Fonds-Depot Eröffnung mit einem Fonds- und ETF-Sparplans für Kinder benötigt:
- Kopie des Personalausweises (vorne und hinten) der/des Erziehungsberechtigten; oder Kopie des Reisepasses (die ersten zwei Seiten) der/des Erziehungsberechtigten
- Steuer-Identifikations-Nummer (Steuer-ID/TIN) der/des Erziehungsberechtigten
- Kopie der Geburtsurkunde des Kindes; oder Kopie des Kinderausweises (vorne und hinten); oder Kopie des Reisepasses (die ersten zwei Seiten) des Kindes
- Steuer-Identifikations-Nummer (Steuer-ID/TIN) des Kindes (wird in Deutschland ab Geburt vom Finanzamt vergeben); in Österreich wird zur Geburt nicht automatisch eine Steuer-ID vergeben, dies sollte der Depot-Bank mitgeteilt werden
Kontoinhaber/IBAN/BIC des Kontos, von dem die Depot-Bank das Geld einziehen darf
Hier gehts zum Depot für KinderEin reales Beispiel
Leider haben in Deutschland nur sehr wenige Kinder gewinnbringende Fonds-Sparpläne, obwohl diese schon seit über 70 Jahren zu haben sind. Der älteste Investmentfonds Deutschlands heißt AGI Fondak. Er ist weder der beste noch der schlechteste (keine Kaufempfehlung) Investmentfonds Deutschlands.

In diesen Fonds konnten deutsche Anleger ab dem Jahr 1950 investieren. Wer für ein Kind im Jahr 1950 in den ältesten Investmentfonds Deutschlands einmalig 1.300€ angelegt hätte, hätte aus dem damaligen Kind einen Euro-Millionär gemacht. Das war damals freilich eine Menge Geld. Nichtsdestotrotz lag die Nettorendite des Fonds bei rund 10,6% pro Jahr (Stand: 2018). Man hätte es aber schaffen können, hätte man seit 1950 zum Beispiel alle Geldgeschenke von Verwandten zum Geburtstag oder zu Weihnachten in diesen Fonds einbezahlt. Mit einem monatlichen Sparplan in diesen Investmentfonds, würde die Auszahlung noch bedeutend höher sein. Hier kann man ausrechnen, wie viel aus dem Sparplan geworden wäre.