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Nachhaltiger Fonds

Christian
10.06.2021

Das Wesentliche zusammengefasst

Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Aufgrund der hohen Nachfrage ist dies auch beim Investieren möglich. Bislang gibt es aber keine einheitliche und eindeutige Definition dafür, was nachhaltige Geldanlagen genau sind. Dies liegt immer im Auge der Betrachter.

Was ist ein nachhaltiger Investmentfonds?

Eine Gruppe von Anlegern, zusammen mit großen Investoren, wie beispielsweise Versicherungen oder Pensionskassen, investieren entweder monatlich oder einmalig Geld in einen gemeinsamen Topf, den Fonds. Der Fonds ist eine eigenständige Kapital-Anlage-Gesellschaft, auch KAG genannt. Die Fondsgesellschaft beauftragt einen Fondsmanager, dieses Geld sicher und rentabel zu verwalten. Seine Aufgabe ist es, das Geld geschickt zu investieren. Hierzu hat er meist ein Team, das ihn bei der Recherche nach guten, nachhaltigen Anlagen unterstützt. Es gibt diverse Anlageklassen, in die er investieren kann. In welche er investieren darf, hängt vom Fondstyp und der Anlagestrategie ab.

Durch die Gemeinschaft der Fondsinvestoren steht mehr Kapital zur Verfügung. Damit können größere oder andere Investitionen getätigt werden, die in Summe für die Anleger günstiger zu haben sind. Die Gewinne aus diesen Investitionen werden fair geteilt: Jeder bekommt das Gleiche im Verhältnis zu seiner Einlage. Somit ist der Kleinanleger gleichgestellt mit den großen Geldgebern.

Nachhaltige Investmentfonds, wie auch einige andere aktiv gemanagte, nicht nachhaltig zertifizierte Investmentfonds schließen Branchen, die in umstrittenen Branchen tätig sind, von vornherein aus, z.B. Tabak, Kriegswaffen oder gentechnisch veränderte Lebensmittel, Kinderarbeit, Glücksspiel oder Pornografie.

Nachhaltigkeit ist aber ein sehr dehnbarer Begriff. Jede Person definiert diesen anders. Dazu zählen unter anderem Begriffe wie:

Jeder offene, nachhaltige Investmentfonds wird europaweit von den Aufsichtsbehörden geprüft. Fondsmanager setzen sich selbst klare Spielregeln für jeden Fonds. Diese können z.B. sein, maximal 20 % Aktienquote im Fonds zu haben oder ein Mindestmaß an Tagesgeld-Reserven zu halten. Diese Regeln sind im Verkaufsprospekt aufgeführt und werden rigoros durch die BaFin kontrolliert.

Die Erträge von Investmentfonds können entweder dem Anleger auf das Konto überwiesen werden (ausschüttend) oder die Erträge können für den Anleger wieder in den Fonds investiert werden (thesaurierend).

Wenn man natürlich viel Geld, Zeit und Erfahrung hat, könnte man auch selbst mittels Direktinvestments viel Geld verdienen. Man spart die Management-Kosten und muss die Gewinne nicht teilen.

Die EU hat versucht, dieses wirklich sehr breite Feld an Begriffen in verschiedene Kategorien einzuordnen, die sogenannten ESG-Kriterien.

Was bedeutet ESG?

Was ist ein nachhaltiger Fonds? Es gibt unterschiedliche Sichtweisen auf den Begriff Nachhaltigkeit. Um entsprechende Vergleiche anstellen zu können, wurden für Research Agenturen und Investoren sogenannte ESG-Kriterien definiert. Die Idee: Das Geld soll nicht irgendeiner Firma oder Fonds zugutekommen, es soll sich an Firmen oder Fonds mit guten, grünen oder ethischen Standards beteiligen. Die Definition von ESG ist folgende:

E = Environment – Umwelt

S = Social – soziale und gesellschaftliche Orientierung des Unternehmens

G = Government – Ausschluss von Wertpapieren, die Menschenrechte und Ethik negativ beeinflussen

Diese Kriterien sind zwar hilfreich, können aber die persönliche Recherche nicht ersetzen. Denn der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird von jedem anders definiert. Diese vorgegebenen ESG-Kriterien können oder müssen nicht mit den eigenen, selbst definierten Werten übereinstimmen. Es ist also unbedingt erforderlich, sich vor einer Investition über Unternehmen in einem nachhaltigen Fonds zu informieren, bei dem man sein Geld anlegt.

Das nachhaltige Investieren ist jedoch nicht neu. Um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, investieren aktive Fondsmanager nach sogenannten Ausschlusskriterien. Danach schließen die Geldverwalter gewisse Unternehmen von Vornherein aus, die bestimmten, eigens definierten ethischen und ökologischen Standards nicht genügen. Dazu zählen unter anderem Atomindustrie, Tabak, Waffen und Pornografie.

Was bedeutet SRI

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Nachhaltigkeit bei der Geldanlage liegt voll im Trend.

Was ist ein nachhaltiger Fonds? Der Begriff SRI kommt aus dem Englischen und heißt: Social Responsable Investment

Ursprünglich wurden unter der SRI-Definition nur sehr streng jene Geldanlagen gefasst, die in der Umweltbranche tätig sind, nachhaltig wirtschaften und gleichzeitig sehr strenge soziale und ethische Kriterien erfüllen. Darunter sind etwa die Arbeitsbedingungen gefasst, aber auch Aspekte wie Chancengleichheit oder gesellschaftliche Verantwortung. Nur Unternehmen, die zu Vorreitern bei Ökologie oder der Schaffung besserer Lebensbedingungen gelten, wurden dazugezählt. Das gilt auch für die Auswahl von Anleihen.

Mittlerweile gilt aber ein breiterer SRI Begriff: Wichtig ist dabei weiterhin, dass Maßnahmen zur Verbesserung von Umweltschutz und Lebensqualität getroffen werden – und dass die Unternehmen in diesen ökologischen, sozialen und ethischen Bereichen gut abschneiden.

Muss ich mit nachhaltigen Fonds auf Rendite verzichten?

Was ist ein nachhaltiger Fonds? Es ist bisher nicht erwiesen, dass sich nachhaltig zertifizierte Geldanlagen sich besser oder schlechter entwickeln als nicht nachhaltig zertifizierte. Einen langfristigen Vergleich gibt es derzeit noch nicht, aber nichts spricht dagegen, dass sich nachhaltige Investments schlechter entwickeln. Bisher sind also keine größeren Schwankungen festzustellen. Die erforderliche Rendite ist jedenfalls gesichert. Viele Vertreter des nachhaltigen Investierens vertreten die Auffassung, dass nachhaltige Fonds aufgrund der Zukunftssicherheit längerfristig gesehen eine bessere Entwicklung haben werden als nicht ESG-zertifizierte Investmentfonds.

Wie hoch sind die Kosten bei einem nachhaltigen Investmentfonds?

Gesamtkosten

Bezahlt werden das Management-Team und die Gesellschaft durch Gebühren, die vom zu investierenden Kapital erhoben werden. Diese Fondskosten, werden auch als „Total Expense Ratio (TER)“ oder „Gesamtkostenquote“ bezeichnet. Die Kosten müssen unter anderem im Verkaufsprospekt jedes Fonds per Gesetz immer auf dem aktuellsten Stand gehalten werden und öffentlich zugänglich sein.

Abschlusskosten/Ausgabeaufschlag

Zum TER kommen noch ein einmaliger Ausgabeaufschlag (auch Agio, Abschlussprovision oder Abschlusscourtage genannt) hinzu, der von der vermittelnden Bank oder vom Finanzvermittler kassiert wird – also eine Art Vermittlungsgebühr. Er liegt in der Regel zwischen 1 % und 6 % vom investierten Kapital. Es gibt allerdings Möglichkeiten, diesen zu umgehen, wenn der Anleger auf keine Bankberatung angewiesen ist oder sein will. Seriöse Anbieter verzichten ohnehin auf jede Art der Verkaufsprovision.

Bestandsprovision

Ein Teil der Fondskosten fließt indirekt wieder zurück an den Fondsvermittler. Das heißt der Vermittler (Bank oder freier Makler) bekommt nicht nur die einmalige Abschlussprovision, sondern auch jährlich Geld von den Investmentgesellschaften. Diese sogenannte Bestandsprovision liegt zwischen 0,0 und 0,4 % vom eingezahlten Geld. Diese Provision muss der Kunde nicht selbst bezahlen, sie wird intern mit den Fondskosten verrechnet. Legt der Kunde also 10.000 Euro an, verdient im höheren Fall der Vermittler 40 Euro jedes Jahr, solange der Kunde den Fonds in Besitz hat. Sowohl Vermögensverwaltungen als auch Honorarberater dürfen diese Ar Provision nicht erhalten und müssen sie komplett an den Kunden weiterleiten.

Welche Arten von nachhaltigen Fonds gibt es?

Aktienfonds

Reine, nachhaltig-zertifizierte Aktienfonds dürfen ausschließlich in Aktien investieren und haben oft nur einen Teil des Anlegergeldes auf dem Tagesgeld. Dementsprechend hat diese Art des Fonds auch die höchste Schwankungsbreite. Die Anleger dieses Fondstyps erwerben also mit einem Fondsanteil automatisch auf einen Schlag eine Vielzahl von Aktien, zum Beispiel Aktien aus dem Dow-Jones-Nachhaltigkeitsindex (amerikanische, nachhaltig zertifizierte Aktien). Risiken, wie beispielsweise die Risiken der Schwankung, werden so über viele unterschiedliche Aktien gestreut.

Anleihefonds/Rentenfonds

Wie der Name schon sagt, befinden sich in diesem Fondstyp nachhaltige Anleihen, auch Renten genannt. Also vor allem Anleihen, vornehmlich Staats- und Unternehmensanleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere.

Was ist eine Anleihe?

Es gibt diverse Bezeichnungen für Anleihen: Schatzbriefe, Obligationen, Rentenpapiere, engl.: bonds, uvm.

Staatsanleihe: Wenn du einem Staat auf eine bestimmte Zeit Geld leihst, verspricht dir der Staat das geliehene Geld plus Zinsen zurückzuzahlen. Je höher die Sicherheit, dass der Staat das Geld auch wirklich zurückzahlt, desto geringer ist auch der Zins, den dir der Staat für dein ausgeliehenes Geld gibt.

Anleger können etwa mit entsprechenden, nachhaltig-zertifizierten Staatsanleihen-ETFs gezielt Länder unterstützen, um so die klimagerechte und soziale Umgestaltung von wirtschaftlichen Aktivitäten voranzutreiben.

Unternehmensanleihe: Wenn du einem Unternehmen auf bestimmte Zeit Geld leihst, verspricht dir das Unternehmen das geliehene Geld plus Zinsen zurückzuzahlen. Je höher die Sicherheit, dass das Unternehmen das Geld auch wirklich zurückzahlt, desto geringer ist auch der Zins, den dir das Unternehmen für dein ausgeliehenes Geld gibt.

Anleihen hatten in der Vergangenheit geringere Schwankungen als Aktien. Aus diesem Grund hatten auch Rentenfonds auf lange Sicht weniger Schwankungen als Aktienfonds, aber auch weniger Erträge. Da der Zins im aktuellen Geldsystem nicht mehr steigen kann, wird es für reine Rentenfonds, egal ob konventionell oder nachhaltig, immer schwieriger bis fast unmöglich, sinnvolle Renditen zu erzielen. Aber auch hier gibt es einige Ausnahmen.

Mischfonds

Bei Mischfonds kann man, wie der Name schon sagt, in viele verschiedene Anlageklassen investieren: In nachhaltig-zertifizierte Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe usw. Je nach Wunsch gibt es sehr offensive, sehr defensive oder moderate, nachhaltig-zertifizierte Mischfonds. Wobei ‚offensiv‘ mehr Schwankungen und höhere Ertragschancen und ‚defensiv‘ weniger Schwankungen und niedrigere Ertragschancen bedeutet.

Immobilienfonds

Das Fondsmanagement kauft vom Geld der Anleger verschiedene nachhaltige Immobilien, oft in verschiedenen Regionen und Ländern und erzielen die Gewinne, von denen dann auch der Investor profitiert, aus Miet- und Zinseinnahmen sowie aus der Wertsteigerung der Immobilie. Bevorzugt handelt es sich dabei um Gewerbeimmobilien, wie etwa Bürogebäude und Shoppingcenter. Die Erträge setzen sich aus den Mieteinnahmen und Wertsteigerungen der Immobilien zusammen.

Will der Anleger seine Immobilienfonds-Anteile verkaufen, müssen bei Immobilienfonds, anders als bei allen anderen Arten von Investmentfonds, bestimmte Fristen eingehalten werden. Diese Fristen sind von Investmentgesellschaft zu Investmentgesellschaft unterschiedlich.

Der Wert von nachhaltigen Immobilien wird in Zukunft steigen – mehr als der Wert von konventionellen Gebäuden.

Geldmarktfonds

Ein nachhaltiger Geldmarktfonds legt das Geld der Anleger in verzinsliche Wertpapiere von nachhaltig-zertifizierten Herausgebern an. Dies können unter anderem kurzlaufende, sichere nachhaltig-zertifizierte Staatsanleihen sein. In der Regel haben Geldmarktfonds fast keine Schwankung, aber auch fast keinen Ertrag. Daher eignet sich diese Fondsart vor allem für Anleger, die Geld kurzfristig „parken“ möchten.

Wie hoch sind die Steuern bei einem nachhaltigen Fonds?

Was ist ein nachhaltiger Fonds? Grundsätzlich werden nachhaltige Investmentfonds genauso besteuert, wie auch normale, herkömmliche Fonds auch. Auf Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne bei Investmentfonds, ist seit 2009 die Abgeltungssteuer fällig. Für den Anleger bedeutet das: 25 % Kapitalertragssteuer plus Kirchensteuer. Wenn du also mit einem Fonds 100 € Gewinn gemacht hast und diesen verkaufst oder umschichtest, zieht die Depot-Bank automatisch 25 € plus etwaige Kirchensteuer ab und es verbleiben dann 75 € Gewinn. Dies ist aber nicht nur bei Investmentfonds so, sondern auch bei allen anderen Geldanlagen auch, welche keine Laufzeit haben. Bei den meisten der bekannten Sparformen können aber keine zu versteuerten Gewinne anfallen, da es durch den ewig bleibenden Null-Zins keine Gewinne gibt. Mehr zum Thema Steuern bei Investmentfonds hier.

Was ist der Unterschied zu einem nachhaltigen ETF?

Was ist ein nachhaltiger Fonds? Bei einem aktiven Investmentfonds nach ESG-Kriterien treffen Menschen die Anlageentscheidungen, bei einem passiven Investmentfonds (engl.: ETF = Exchange-Traded-Fund) nicht. Der nachhaltige ETF versucht, einen Index, wie beispielsweise den Dow-Jones-Nachhaltigkeitsindex (amerikanische, nachhaltig zertifizierte Aktien), nachzubilden – ganz ohne Fondsmanagement. Dadurch ist ein ETF günstiger als ein aktiv gemanagter Fonds. Aktive Fonds versuchen in der Regel, genau solche Indizes zu schlagen. Aber nur ein Bruchteil an Fondsmanagern schafft diese auch kontinuierlich. Viele Fondsmanager erreichen dieses Ziel nicht und schlagen den Index nicht.

Genau aus diesem Grund ist es ratsam, hervorragende, aktive nachhaltige Fondsmanager zusammen mit passiven, nachhaltigen ETFs in einem Portfolio zu haben, um alle Chancen und Möglichkeiten auszunutzen, die der Markt der offenen, nachhaltigen Investmentfonds, aktiv wie passiv, zu bieten hat.

Was ist der Unterschied zwischen einem offenen und einem geschlossenen nachhaltigen Fonds?

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Finger weg von geschlossenen Fonds.

Was ist ein nachhaltiger Fonds? Die meisten offenen nachhaltig-zertifizierte Investmentfonds sind offene Investmentvermögen nach der OGAW-Richtlinie (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren). Das heißt, dass Anleger jederzeit Geld ein oder auch wieder auszahlen lassen können.

Bei den meisten geschlossenen „nachhaltigen“ Fonds (AIF=Alternative Investmentfonds) hingegen ist das Ein- und Auszahlen des eigenen Vermögens nicht jederzeit möglich. Darin wird einmalig ein Betrag eingezahlt und nach einer vorher festgelegten Laufzeit bekommt der Anleger sein Geld zurück. In der Zwischenzeit bekommt er – meist sehr hohe -Zinsen ausbezahlt, damit ein Anreiz geschaffen wird überhaupt in geschlossene Fonds zu investieren. Geschlossene Fonds sind mit höchster Vorsicht zu genießen und sind für den Privatinvestor eher nicht zu empfehlen. Das Geld landet in Windparks, grünen Energien oder anderen Wertanlagen – oftmals mit einem bösen Ende für die Anleger. Diese Finanzprodukte haben zwar etwas mit Nachhaltigkeit zu tun, aber nichts mit einer sicheren Geldanlage.

Wie finde ich den besten nachhaltigen Investmentfonds für mich?

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Eine Mischung aus mehreren Fonds ist immer besser als alle Eier in einen Korb zu legen.

Was ist ein nachhaltiger Fonds? In Deutschland gibt es schon über 500 verschiedene, nachhaltig-zertifizierte Investmentfonds, die zum Vertrieb zugelassen sind. Und nur einige wenige davon sind wirklich gut, bezogen auf die Schwankung und den Ertrag. Auch hat sich herausgestellt, dass sich die Qualitäten von Investmentfonds ändern können, zum Nachteil des Anlegers. Viele Investmentfonds, die anfangs sehr gut waren, haben ihre frühere Leuchtkraft verloren und sind deren Gebühren in keinem Fall mehr wert.

Die Qualität von Fonds kann sich also ändern, aber auch die Anforderungen der Anleger. Bei einem Kleinkind bestehen andere Anforderungen an eine Geldanlage als für ein Ehepaar im Rentenalter.

Es gibt also nicht DEN richtigen Investmentfonds. Intelligenten ist es, das Geld nicht in einen einzigen Investmentfonds zu investieren, sondern in eine breit gestreute Mischung (auch Portfolio genannt), bestehend aus verschiedenen nachhaltig-zertifizierten Investmentfonds und ETFs. In diesem Portfolio können schlechte Fonds oder ETFs durch bessere ersetzt werden. Wenn sich die Anforderungen des Anlegers ändern, kann dies ebenfalls in der Portfoliostruktur schnell vollzogen werden. Bei günstigen und fairen Anbietern ist so etwas zu sehr geringen Kosten möglich.

Kritik an nachhaltigen Fonds

Immer mehr Menschen sind bereit, ihr Geld nachhaltig anzulegen. Wie kann man sicher sein, dass die eigene Geldanlage zu sauberen Meeren oder weniger Waffen beiträgt?

Es ist gesetzlich nicht eindeutig geregelt, was der Begriff Nachhaltigkeit bei Investmentfonds und ETFs vorschreibt, beinhalten muss beziehungsweise nicht beinhalten darf. Es gibt auch unterschiedliche Sichtweiten von Nachhaltigkeit, wie z.B. Öko-Fonds, die sich hauptsächlich mit Produkten der erneuerbaren Energien befassen und umweltfreundlich und sozial sind.

Es sollte jedoch genau hinterfragt werden, ob die anbietenden Unternehmen – wenn vielleicht auch nur zu ganz geringem Anteil – an Kinderarbeit, Atomkraft oder anderen geächteten Waffen beteiligt sind. So ist zum Beispiel die Aktie des deutschen Energieversorgers RWE in vielen nachhaltigen Wertpapieren enthalten, da der Konzern viele Windräder betreibt. Aber gleichzeitig ist er immer noch einer der größten weltweiten Hersteller von Strom aus Braunkohle.

Auch die Firma Wirecard war früher ein Liebling nachhaltiger Investmentfonds und ETFs, obwohl die schlechte Unternehmensführung des mittlerweile insolventen Skandalunternehmens spätestens ein Knock-Out Kriterium hätte sein müssen.

Auf jeden Fall sollte bei jedem Fonds, der sich in die Kategorie „Nachhaltig“ eingliedert, kritisch hinterfragt werden, ob er im Rahmen seiner Zusammenstellung auch meinen persönlichen Vorstellungen von Nachhaltigkeit entspricht.

Wenn man auf Nummer sicher gehen will, ist ein Portfolio aus verschiedenen nachhaltigen gemanagten Investmentfonds und ETFs an der richtigen Adresse. Die einzelnen Investmenthäuser haben eigene Auswahlkriterien und Filter um nicht in fragwürdige Aktien und Anleihen investieren zu müssen.

Nachhaltigkeit in Investmentfonds und ETFs ist nicht allein eine Geldanlage für die Zukunft, sondern eine Geldanlage, die zu meinen Vorstellungen von der Zukunft passen muss. Doch auf lange Sicht gesehen, wird sich eine nachhaltige Geldanlage in hervorragenden Investmentfonds und guten ETFs hoher Qualität, die in solide Unternehmen investieren, für alle Seiten auszahlen.