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Fonds mit geringem Risiko

Renate
12.07.2021

Das Wesentliche zusammengefasst:

Was bedeutet die Risikoklasse bei einem Fonds?

Fonds mit geringem Risiko – Investmentfonds, wie alle anderen Finanzprodukte auch, werden in Risikoklassen unterteilt. Dem Anleger soll dadurch eine übersichtliche Auswahl gewährleistet werden. Somit besteht die Möglichkeit, für die persönliche Risikobereitschaft vor jeder Investition die passende Geldanlage auszusuchen.

Wer als Privatperson Investmentfonds kaufen will, sollte sich zunächst einen genauen Überblick über die Einteilung der Risikoklassen verschaffen, um ihre Wichtigkeit zu verstehen und vor allem sich seiner eigenen Risikobereitschaft bewusst zu werden. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, was Risikoklassen sind, wie sie eingeteilt werden und was Risikoklassen für Fonds bedeuten.

Was sind Risikoklassen?

Fonds mit geringem Risiko – ein Sparbuch ist etwas anderes als eine Aktie – das sollte jedem klar sein. An der Börse gehandelte Aktien, Fonds und andere Finanzprodukte unterliegen verschiedenen Risiken und werden somit auch in einzelne Risikoklassen unterteilt. Beim Handel mit Aktien an der Börse sollte man die Risikoklassen von Wertpapieren oder ETFs (Exchange-Traded-Funds) kennen, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.

Definition der Risikoklassen

Um die eigene Risikobereitschaft zu ermitteln, gibt es bestimmte Wertpapier-Fragebögen, die vor der Eröffnung eines Depots ausgefüllt werden müssen. Diese können entweder online ausgefüllt werden (bei einer DirektBank) oder bei einem Finanz- oder Börsenmakler. Aufgrund dessen ist es möglich, die für den jeweiligen Anleger passenden Geldanlagen auszuwählen. Ausschlaggebend für die Bewertung sind die Lebensumstände, die Börsenerfahrung und die zur Anlage geplanten Finanzmittel des Anlegers. Auch die eigene Risikobereitschaft wird hierbei berücksichtigt werden.

Einteilung in Risikoklassen

Fonds mit geringem Risiko – Risikoklassen liegen normalerweise in einer Klassifizierung zwischen 1 und 6, wobei Risikoklasse 1 ein sehr geringes Risiko, Risikoklasse 6 ein sehr hohes Risiko bedeutet. Es gibt leider keine gesetzliche oder allgemein gültige Regelung der Anzahl und Struktur von Risikoklassen, somit gibt es auch teilweise eine Risikoklasse 7 oder 8.

Risikoklasse 1

Hierbei handelt es sich um Anlagen, die das angelegte Kapital ohne höheres produktbezogenes Risiko möglichst sicher erhalten, wie z.B.:

Dazu zählen auch Bausparverträge und Geldmarktfonds. Diese Produkte haben einen sehr geringen bis gar keinen Zins und werden von der Inflation voll erfasst. Zieht man die jährliche Geldentwertung und bald auch den Negativzins vom eigentlichen Zins ab, bleibt eine garantiert, negative Realrendite. Außerdem befinden sich diese Produkte nicht im Sondervermögen. Das bedeutet im schlimmsten Fall kann dieses Geld weg sein.

Risikoklasse 2

Hier werden z.B. Kapitallebensversicherungen mit Garantiezins eingeordnet, deren ‚Sicherheit‘ ebenfalls ziemlich hoch angesiedelt ist.

Diese Produkte haben ebenfalls einen sehr geringen bis gar keinen Zins und werden von der Inflation ebenfalls voll erfasst. Zieht man die jährliche Geldentwertung und bald auch den Negativzins vom garantierten Zins dieser Sparprodukte ab, bleibt eine garantiert negative Realrendite. Außerdem befinden sich diese Produkte nicht im Sondervermögen. Das bedeutet im schlimmsten Fall kann dieses Geld weg sein – trotz der vermeintlichen ‚Sicherheit‘.

Risikoklasse 3

Fonds mit geringem Risiko – Konservative und sicherheitsorientierte Finanzprodukte, wie Geldmarktfonds, Rentenfonds und festverzinsliche Wertpapiere werden dieser Kategorie zugeordnet.

Risikoklasse 4

Hier finden sich ertragsorientierte Finanzprodukte, die einem höheren Kurs- und Zinsrisiko unterliegen, wie z.B. bei

In dieser Kategorie befinden sich internationale Misch- und Rentenfonds, die für eine längere Dauer – mindestens zehn Jahre – angelegt werden sollten. Die Auswahl in dieser Produktkategorie ist immens, ein Großteil davon ist sein Geld leider nicht wert. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich auf ein Portfolio beziehen, das die besten Investmentfonds und ETFs in dieser Risikoklasse enthält. Durch extrem breite Streuung ist hier das Geld mittel- bis langfristig am besten aufgehoben, durch monatliche Zahlungen kann man die Schwankungen reduzieren.

Risikoklasse 5

Hier sollte man sich in der Branche schon ziemlich gut auskennen. Sehr risikofreudige Anleger müssen sich des totalen Kapitalverlustes bewusst sein.

Hierzu gehören beispielsweise Aktien aus Drittländern

Risikoklasse 6

Produkte dieser Risikoklasse sind sehr spekulativ und können oftmals den totalen Kapitalverlust zur Folge haben. Risiko und Ertrag stehen in einem äußerst zweifelhaften Verhältnis. Dieser Klassifizierung werden unter anderem Futures und Optionsscheine zugerechnet. Oftmals werden diese Produkte von Profis verwendet, die sich diesem Risiko bewusst sind.

Futures sind Termingeschäfte, bei denen sich ein Verkäufer vertraglich dazu verpflichtet, eine Ware oder einen Vermögenswert zu einem vorab vereinbarten Termin und Preis an den Käufer zu liefern. Der Käufer verpflichtet sich im Gegenzug dazu, dem Verkäufer die vereinbarte Ware abzunehmen.

Die Funktionsweise eines Optionsscheins, für den auch häufig der englische Begriff „warrant“ benutzt wird, ist im Prinzip recht einfach. Optionsscheine verbriefen das Recht, nicht aber die Pflicht, zu einem bestimmten Termin eine bestimmte Menge eines Guts oder Vermögenswertes zu einem zuvor festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen.

Welche Risiken gibt es bei einem Fonds?

Offene Investmentfonds und ETFs

Fonds mit geringem Risiko – da das Risiko bei Investmentfonds und ETFs auf viele Säulen verteilt wird, ist das Risiko wesentlich niedriger als bei Einzelkäufen von Aktien oder anderen Wertpapieren. Es ist jedoch auch hier wichtig, welche Fonds man erwirbt, da auch diese stark schwanken können.

Bei offenen Investmentfonds gibt es schwankungsreiche und schwankungsarme Produkte. Der Grund dafür ist, wie schwankend die einzelnen Werte eines Fonds sind. Es ist deshalb beim Fondskauf darauf zu achten, in welche Werte das Fondsmanagement der Fondsgesellschaft investiert. Hier kann z.B. ein Fondsvergleich helfen, die Fähigkeiten des einzelnen Fondsmanagements herauszufinden. Bei ETFs gibt es kein Fondsmanagement. Auch der Zeitpunkt und die wirtschaftliche Situation kann den Kauf bzw. das Risiko einer Investition beeinflussen.

Bei der Auswahl der offenen Investmentfonds kann ich bis zu einem gewissen Grad selbst entscheiden, welches Risiko ich eingehen möchte, wobei Aktienfonds meist mehr schwanken als Renten- oder Immobilienfonds. Bei schlechter Börse fallen viele Aktienfonds und es kann kurzzeitig zu Verlusten kommen.

Mit weniger Schwankungen sind dagegen Rentenfonds behaftet. Hierbei sind folglich auch die Gewinnchancen niedriger. Das bei Renten- und Immobilienfonds vorhandene Marktrisiko ist bei weitem nicht so hoch wie das des Aktienmarktes. Aber durch die Niedrig- und Nullzinspolitik der westlichen Länder wird es für Rentenfonds immer schwieriger, auch wirklich Rendite zu erwirtschaften.

Geschlossene Fonds (AIF = Alternative Investmentfonds)

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Geschlossene Fonds sind nicht zu empfehlen

Fonds mit geringem Risiko – geschlossene Fonds heißen heute korrekt „Alternative Investmentfonds“, kurz „AIF“. Die Anteile an offenen Fonds können – im Gegensatz zu diesen – täglich gehandelt werden und der Anleger kann diese jederzeit kaufen oder zurückgeben. Geschlossene Fonds haben einen oft sehr unüblich hohen Zins und Anleger werden leichtfertig in diese Produkte gelockt. Aus diesem Grund ist diese Art der Investition für den normalen Privatanleger nicht zu empfehlen – das Risiko ist einfach zu hoch. Natürlich gibt es auch hier sinnvolle Produkte die versprechen, was sie postulieren, aber diese sind im Markt rar gesät.

Lösung für konservative Anleger

Ur-Opa Otto

Jeder Fonds hat seine Schwächephasen

Ein Fonds mit geringem Risiko ist schwierig zu finden. Jeder Fonds und ETF hat irgendwann einmal eine Schwächephase, in der er nicht gut läuft. DEN Fonds oder ETF mit geringem Risiko bei moderatem Ertrag gibt es so nicht. Je nach Bereitschaft und Anlagedauer, sollte daher immer ein Teil Aktien in das Depot gemischt werden, denn nur hier wird auch wirklich Rendite erzielt.

Am einfachsten und schnellsten geht das über ein ausgewogenes Portfolio, bestehend aus Fonds und ETFs, das laufend kontrolliert und ständig an die Marktlage angepasst wird. Hier sind sowohl Renten- als auch Aktienfonds enthalten, die nach Bedarf kostenfrei getauscht werden können. Bei gut laufenden und professionell betreuten Portfolios sind die Schwankungen moderat, da sie laufend überwacht und extrem breit gestreut in viele Anlageklassen verteilt werden.

Des Weiteren kann man sich hohe Gebühren sparen, wenn man den richtigen Anbieter wählt. Am Ende kommt es allerdings auf die Rendite nach Kosten an. Mit einer mittel- bis langfristigen Anlagedauer profitieren hochwertige Portfolios von der Inflation und entkommen dem Negativzins. Außerdem ist das Geld täglich verfügbar und innerhalb von 3 – 5 Bankarbeitstagen wieder zurück auf dem Girokonto.